Mein Umzug ist geschafft und ich habe endlich wieder Internet. Es gab also einen mehr oder weniger langen Zeitraum, in dem ich keinen Artikel veröffentlichen konnte. Deswegen bekommt ihr jetzt einen Monster-Beitrag!
In meiner Vorstellung hat jeder Mensch diesen Film bereits gesehen. Die Dinge sind aber leider nicht immer so, wie man sie sich wünscht. Und so geht das schlimme Gerücht um, mancher habe es noch nicht geschafft, dieses Meisterwerk zu bestaunen. Ich persönlich glaube ja nicht daran. Falls dieser Mythos aber wirklich wahr sein sollte, appelliere ich an all jene, das Lesen einzustellen und ins Kino zu gehen. Oder die DVD vorzubestellen und danach erst diesen Artikel zu lesen.
Ich werde im Folgenden alles mögliche spoilern! Hört also jetzt auf zu lesen! Jetzt! Aufhören! Stop! Han Solo wird von seinem Sohn ermordet. Tja, das habt ihr nun davon... Jetzt ist es auch egal. Ich wünsche euch viel Spaß mit meiner Rezension! Den Film habe ich jetzt zum dritten Mal im Kino gesehen. Lustigerweise waren zwei Male davon mit meiner Mutter – sie fand BB-8 so süß. Aber wer kann es ihr verdenken. BB-8 ist auch einfach super. Man möchte ihn am liebsten knuddeln und mit ihm vor dem Fernseher einschlafen. Er wiegt nur leider gefühlt 200kg und besteht aus kaltem Metall. Bevor ich mich aber zu sehr im Schwärmen über diese, im wahrsten Sinne, Knutschkugel verliere, möchte ich lieber erst auf den Inhalt des Films eingehen. Später also mehr zu unserem Liebling BB-8. Am besten hangel ich mich jetzt ab von Szene zu Szene und von Charakter zu Charakter. Begonnen mit dem Lauftext zu Beginn des Films. „DÄÄÄÄÄÄÄM!“ Ich glaube jeder im Kino hat sich erschrocken. Nach langem Warten ging es endlich und der riesige „Star Wars“-Schriftzug auf der Leinwand erschien. Ich werde es nie vergessen, was das für ein toller Moment war. Nach dem man Jahre zuvor nur tröpfelnde Infos über die Dreharbeiten mitbekam, man ein Jahr vor Filmstart mit Freudentränen vor dem ersten Teaser saß und man es dann endlich mit seinen Nerd-Kumpels ins Kino geschafft hat – dieser mit laut hallenden Trompeten unterlegte Schriftzug war mein erster Magic Moment in diesem Film. Es war wie das Ploppen im Ohr, wenn man sich langsam von einer Erkältung erholt. Es war wie das Pinkeln nach einem langen Stau oder Warteschlange. Es war wie der erste Biss in die Pizza. Es war wie der erste Sieg gegen Ornstein und Smaug in Dark Souls. Einfach ein absolut genialer Moment. „Star Wars Episode VII“ spielt 30 Jahre nach Vernichtung des Todessterns, des Imperators und damit auch des Imperiums. Der Lauftext erzählt, dass Leia Organa nun als eine Anführerin des Widerstands gegen die, aus der Asche des Imperiums entstandene, Neue Ordnung kämpft. Sie ist auf der Suche nach ihrem Bruder Luke Skywalker, dessen Standort aufgrund fehlender Koordinaten ungewiss ist... Dieses fehlende Informationssegment wird nun jedoch auf Jakku, einem Schrottplaneten, von Lor San Tekka (Max von Sydow) an den Widerstands-Piloten Poe Dameron (Oscar Isaac) übergeben. Es gibt also Hoffnung, dass Luke, der letzte der Jedi, Ordnung und Frieden in die Galaxis bringen kann. Doch natürlich hat die Erste Ordnung da ein Wörtchen mitzureden. Nach der Laufschrift (oder wie ich es seit Kindertagen nenne, dem „Schrift-Raumschiff“) bewegt sich die Kamera nach bekannter „Star Wars“-Manier langsam nach unten. Ein Planet ist zu sehen. Jakku. Ein gigantischer Sternenzerstörer verdunkelt langsam den Blick darauf und der neue Bösewicht namens Kylo Ren wird eingeführt. Er bekommt Wind von alledem und greift das kleine Dörfchen Kelvinklamm an. Man kann sagen, was man will, aber Kylo Ren ist für mich ein für das Universum bereichernder Charakter. Durch seine unvollendete Ausbildung, der Vernarrtheit in seinen Großvater Darth Vader und der, wie er es selbst nennt, „innerlichen Zerissenheit“, wirft er viele Fragen auf und macht ihn gleichzeitig interessant. Han Solo berichtet in der Mitte des Films, dass Luke Skywalker ihn und einige andere Auserwählte die Macht der Hellen Seite lehren wollte. Kylo Ren, auch bekannt unter Ben Solo, tötete aus unbekanntem Grund alle Padawane und kehrte sich gegen Luke. Nur warum? War er einfach zu jung und fand die Geschichten über Vader spannender? Hatte der Oberste Anführer Snoke vielleicht seine Finger im Spiel? Viele Reaktionen auf Kylo Ren waren eher negativ geprägt. Bei meinem zweiten Kinobesuch sagte ein beleibter Typ in der Reihe vor mir: „Setz die Kappe bloß wieder auf!“, als sich Kylo Ren zum ersten Mal des Helms entledigte. Im Internet wird er auch als Emo-Kylo Ren verspottet, weil er zum Beispiel übertrieben emotional auf verschiedene Dinge reagiert. Beispielsweise der Flucht von Rey. Für mich unterstreicht es nur diese Unvollkommenheit. Diese Naivität. Außerdem ist es erfrischend, dass es mal einen Fiesling zu sehen gibt, der nicht wieder das vollkommene Böse von Anfang an darstellt. Er ist zwar skrupellos und machthungrig, trotzdem hatte ich immer das Gefühl, dass sich seine Geschichte womöglich noch ändert. Adam Driver ist ein passender Schauspieler für diese Rolle. Seine Mimik in bestimmten Schlüsselszenen verdeutlicht einfach Kylo Ren's emotionale Tiefe. Beispielsweise die Angst in seinen Augen, als Rey ihm mit dem Lichtschwert verletzt. Oder bei der berühmten Brücken-Szene mit seinem Vater. Wir werden sehen, was Ben da noch zu bieten hat. Ich finde es gut, wie sich der Charakter bisher entwickelt. Und wer ihn trotzdem doof findet, der wahrscheinlich hat nicht gesehen, wie er einen Laserpistolen-Schuss in der Luft halten kann. Cooler Typ, dieser Kylo.
Bei dem Angriff auf das Dorf gibt es aber noch viele weitere spannende Neuerungen. So wird nun auch Einblick in die Rangordnung der Sturmtruppen gewährt. Natürlich ist es bekannt, dass es Kommandanten, Offiziere usw. bei den Eimerköpfen gibt. In der Serie „Star Wars – Rebels“ wird es des öfteren verdeutlicht und wir kennen ja auch alle den orangefarbenen Schulteraufsatz bei einigen höhergestellten Einheiten.
Aber dass sie nun silbrig leuchtend um die Ecke kommen, das ist neu! Ich spreche von Captain Phasma. Übrigens gespielt von Gwendoline Christie, bekannt aus „Game of Thrones“, wo sie die Brienne von Tarth spielt. Ähnlich wie Boba Fett hat sie nur wenig Screentime, redet nur ein paar Sätze und hat kaum Charaktertiefe. Und trotzdem wird sie von allen, inklusive mir, geliebt. Mir ist der Sinn ihrer Rüstung noch nicht ganz klar. Sicher soll die Chromrüstung Autorität und Stärke symbolisieren, bei einem Kampf auf Endor beispielsweise wäre sie aber eine gute Zielscheibe für alle Gegner. Ich finde es trotzdem cool. Mal schauen, ob wir sie in kommenden Episoden wiedersehen. Sie wurde zwar von Han Solo und Finn in den Müllschacht geworfen (eine kleine Anekdote seitens des Regisseurs), ich kann mir aber ein Comeback vorstellen.
Und da komme ich nun auch direkt zum nächsten Charakter: FN-2187, auch bekannt als Finn.
Durch die schrecklichen Ereignisse, die FN-2187 in seinem ersten Einsatz, dem Angriff auf Kelvinklamm, entschied er sich zu fliehen. Auch hier bekommt man einen Einblick in die Strukturen der Neuen Ordnung. Es werden keine Klonkrieger mehr verwendet, sondern offenbar normale Personen. Ob sie ihren Eltern im Säuglingsalter entrissen werden, weiß ich nicht, aber dadurch, dass Finn sich nur unter seiner Dienstnummer kannte, könnte man dies behaupten. Klonkrieger empfangen Befehle und führen sie ohne nachzufragen aus. Dadurch, dass in der Neuen Ordnung Individuen rekrutiert werden, kann es zu eigenmächtigen Entscheidungen und Handlungen derer führen. Eben zu sehen im Falle von Finn. Die Schlüsselszene hierzu ist das Wischen der blutigen Hand seines Kameraden (FN-2003) auf Finn's Visier. Meiner Meinung nach ist John Boyega hier eine 1-A Besetzung für die Rolle. Ich kenne Ihn sonst nur aus dem Film „Attack the Block“, in dem er einen ganz anderen Charakter verkörpert. Doch trotz seiner Unbekanntheit hält er für mich locker mit berühmteren Schauspielgrößen mit.
Ich verliere bestimmt später noch einmal ein paar Worte zu Finn, aber jetzt zurück zur Handlung des Films.
Nachdem die Sturmtruppen und Kylo Ren in das kleine Dorf eingefallen sind, bekommt der süße BB-8 den „USB-Stick“ mit den fehlenden Infos über Luke's Aufenthaltsort zugesteckt. Bei Poe's Versuch den X-Wing zu starten, wird dieser nämlich durch die weißen Eimerköpfe beschädigt. Poe verspricht BB-8, nachdem es keinen Weg zur Flucht mehr gibt, dass sie sich bald wiedersehen und schickt ihn zum nächstgelegenen Ort, dem Niima Außenposten. Daraufhin wird Poe Dameron von Kylo Ren gefangen genommen und mit auf den anfangs erwähnten Sternenzerstörer verschleppt. Dabei zeigt sich Poe's Kühnheit beim humorvollen Umgang mit seiner eher schlechten Situation. Ebenso wird deutlich, wie skrupellos Kylo Ren ist, beziehungsweise versucht zu sein. Er lässt nämlich vor seinem Abgang alle Dorfbewohner umbringen. Mir kam es so vor, als wenn es ein reines Machtgehabe war. So als ob ein kleiner Junge die Sandburg aller anderen Kinder zertritt. Eine sinnlose Aktion, nur um seinen Einfluss zu demonstrieren. Natürlich ist der Vergleich sehr makaber, aber ich glaube, dass ihr wisst, wie ich es meine. Nachdem nun Poe Dameron auf dem Sternenzerstörer ist, man einige Dialoge mitbekommt und die Entscheidung Finn's deutlich gemacht wurde, hilft er Poe aus eigennützigen Gründen dann schließlich bei der Flucht. Man sieht zum ersten Mal die neuen Tie-Fighter. Im Grunde hat sich außer der Lackierung nicht viel geändert. Aber mir persönlich hat es vollkommen gereicht, damit ich sie wieder aufs Neue geil finden konnte. Sie sehen jetzt aus wie ein teurer Sportwagen. Schwarzer Glanzlack mit weißen Sonnensegeln. Schick! Also ich würde damit durch die Gegend fliegen. Auch, weil sie anscheinend richtig Power zu haben scheinen. Poe freut sich richtig, nachdem beide den Hangar verlassen. Irgendwie hat man als Kinobesucher richtig gemerkt, dass die neuen Tie-Fighter ein kleines Update bekommen haben. Poe's und Finn's gemopster Tie-Jäger wird natürlich getroffen und sie beide erleiden eine Bruchlandung in der weiten Wüste Jakkus. An dieser Stelle gab es wieder einen coolen Kinomoment. Als Finn nach dem Absturz nur die Jacke von seinem neuen Gefährten findet, sich ein paar Schritte vom Tie-Wrack entfernt, versinkt dieser anschließend im Treibsand der Wüste. Und als man denkt, alles sei vorbei und der Szenenwechsel beginnt... BÄÄÄÄM! … explodiert der Jäger aus dem Sand heraus mit einem lauten Knall. Jedes Mal, als dieser Teil im Kino kam, hat die gesamte Bankreihe gezuckt. Das war super! Ich liebe es, wenn sich Leute erschrecken. Ihr merkt, ich habe bisher etwas sehr wichtiges außer Acht gelassen. Ihr wundert euch sicher über meine Reihenfolge der Handlung. Zwischendrin ist doch noch viel mehr passiert! Der Treibsand beispielsweise wurde doch schon in einer anderen Situation erwähnt. Wir haben doch im Film schon viel eher die Weiten der Wüste gesehen. Genau wie das lang vergessene Schlachtfeld, auf dem sich das Skelett eines riesigen Sternenzerstörers breit macht. Kommen wir also zum für mich schönsten Puzzlestück aus „Star Wars: Das Erwachen der Macht“: Rey. Ebenso wie John Boyega ist Daisy Rdley eine eher unbekannte Hollywood-Persönlichkeit gewesen. Außer ihrer Rolle als nackte Leiche in einer (ich glaube) Crime-Serie ist da nicht viel gewesen. Doch mit diesem Film wurde dann alles anders. Sie gehört jetzt zum Beispiel neben Emma Watson, Emma Stone, Taylor Swift oder Chloë Grace Moretz zu den 9gag-Prinzessinen. Und wir wissen alle, was das bedeutet. Das Internet liebt Daisy Ridley. Genauso wie ich! Sie hat so viel Charme, so viel Persönlichkeit. Sie ist die glänzende Kirsche auf der 7. „Star Wars“-Geburtstagstorte. Bei John Boyega und eigentlich so vielen anderen Schauspielern aus dem Film, finde ich es toll, dass nicht auf diese typischen Filmschönheiten á la Mila Kunis oder Scarlett Johansson zurückgegriffen wurde. Damit möchte ich diese nicht negativ darstellen, ich finde nur, dass diese „unscheinbaren“ Charaktere besser zu diesem Film passen. Rey bewegt, rennt und gestikuliert einfach irgendwie anders. Es gibt da diese Szene, in der sie eine kleine Düne hinaufrennt und ihren Stab dabei weit ab vom Körper mit sich trägt. Oder als sie und Finn zum Millennium Falken laufen. Irgendwie bewegt sie sich sehr charakteristisch. Ich empfand es als sehr angenehm. Wenn ich mir dagegen Tom Cruise anschaue, wie er in so gut wie jedem „Mission: Impossible“ immer mit perfekten Bewegungen herumrennt, bekomme ich mittlerweile das Gähnen. Schaut es euch einfach noch einmal genau an, dann wisst ihr hoffentlich, was ich meine. Ansonsten ist der Aufbau der Figur Rey meiner Meinung nach sehr gelungen. Sie hatte ein für einschneidendes Erlebnis in der Vergangenheit, mit dem sie sehr süß umgeht. Als Kind wurde sie von ihren Eltern getrennt und kann seither nicht mehr weg von Jakku. Sie hat Angst, deren Wiederkehr zu verpassen. An einem Punkt der Geschichte, sieht man sie, wie sie vor ihrem Unterschlupf, einem umgefallenen, vom Sand halb verschluckten AT-AT, sitzt und mit dem verstaubten Helm eines Piloten vor sich hinträumt. Jeder stellt sich zu dem Zeitpunkt natürlich direkt die Frage: Wer sind ihre Eltern? Ist der Helm von ihrem Vater oder doch nur irgendeiner, der auf beim Niima Außenposten im Sand lag? Ist sie mit einem uns bereits bekannten Gesicht verwandt? Vielleicht Luke? Oder Han Solo? Erst dachte ich an Han Solo, da sie beide viele Ähnlichkeiten aufweisen und Rey sogar seine Sätze beendet. Da Han aber nun leider nicht mehr ist und eine mögliche Verwandtschaft nicht mehr angedeutet oder gar zum Thema gemacht wurde, könnte man es jetzt auch ausschließen. Ich glaube auch nicht daran, dass sie mit Luke etwas zu tun hat. Irgendwie wäre mir das zu einfach für die Handlung. Immerhin hatten wir diese ganzen Vater-Sohn-Mutter-Tochter-Geschichten in den sechs vergangenen Teilen zu Hauf. Lassen wir uns also überraschen. Bestimmt wird Rey's Nachname schon in Teil acht offenbart. Rey Palpatine - wäre doch mal was!
Finn und Rey treffen in Niima aufeinander und wieder zeigen sich weitere Eigenschaften von ihr.
Zum einen hat sie ein großes Herz, da sie BB-8 nicht an den Schrotthändler verkauft, obwohl sie auch über 60 Essensrationen für ihn hätte bekommen können. Sie haben sich gerade erst getroffen und schon zeigt sie solche Reaktionen. Zum anderen offenbart sich ihre Toughheit. Sie bekämpft alle drei Schergen, die sich auf die Jagd von BB-8 machten. Zudem beschwert sie sich andauernd darüber, dass Finn ihre Hand nimmt, als sie vor der Neuen Ordnung fliehen. Diese ist ihnen mittlerweile auf die Schliche gekommen. Allein diese Kleinigkeiten zu Beginn des Films zeigen meiner Meinung nach Rey's charakterliche Tiefe. Als beide dann schließlich mit dem Millennium Falken fliehen, erfährt der Zuschauer noch, dass sie sowohl Mechanikerin als auch Pilotin ist. Bei Letzterem habe ich mich aber doch etwas sehr gewundert. Sie hat zwar ihren selbstgebauten Schlitten, mit dem sie zum ehemaligen Schlachtfeld flitzt, um dort Schrott zu sammeln, aber erklärt das schon ihren Umgang mit dem Falken? Man hat außer dem Rückblick und dem Pilotenhelm einfach noch nicht genug über ihre Vergangenheit erfahren, denke ich. Vielleicht hatte sie Flugstunden? Übrigens fand ich es auch sehr cool, als einer der Tie-Fighter bei der Verfolgungsjagd bruchlandet und sich sofort einige Einheimische auf die Trümmer stürzen. Das verdeutlicht die Armut und die Schrott-Abhängigkeit auf Jakku ganz gut. Die Flucht war schließlich geglückt und sie gelangen in den Orbit, um anschließend auf Han Solo zu treffen und gegen diese, wie ich fand, lustig aussehenden Rathtare zu kämpfen. In dieser Szenerie bekommt Han Solo ungebetenen Besuch von einigen anderen Schmugglern, Bala-Tik und Kanjiklub, die sich anscheinend bei einigen Geschäften betrogen fühlen. Bei dem Dialog fiel mir jedes Mal ein wahrscheinlicher Übersetzungsfehler auf. Irgendwie ging es darum, dass Han Solo Kanjiklub mehrere Gefallen getan hat. Aus irgendeinem Grund halten die beiden Schmugglerbanden es ihm vor. Han fragt sinngemäß „Wann war das zweite Mal?“. Die Reaktionen aller sind aber sehr negativ. Vielleicht geht es im Original darum, dass Han Solo Bala-Tik und Kanjiklub zweimal übers Ohr gehauen hat. Leider bekomme ich es nicht mehr ganz zusammen, da ich fast alles nur aus meinen Erinnerungen rekapituliere. Als die neue Zweckgemeinschaft es dann erneut schafft zu fliehen, dieses Mal samt Han Solo und Chewbacca, gehtg die Reise zu einem Ort am Rande der Galaxis, Maz Katana's Schloss. Ähnlich wie in Episode IV gibt es hier eine Bar, in der sich alle möglichen Wesen und Geschöpfe einfinden. Neutraler Boden. Deswegen wurden Rey, Finn und co. natürlich sofort von Spionen des Widerstands und der Neuen Ordnung ausfindig gemacht. Dies machte den anschließenden Kampf unvermeidlich. Aber vorher gibt es noch einige wichtige Informationen für den interessierten Nerd. Rey wird von ihrer, denke ich mal, eigenen Kinderstimme in den Keller der Bar angelockt und findet dort Luke's altes Lichtschwert. Das Blaue, nicht das Grüne. Und schon wieder brummte jedem der Schädel. Wer hat seine Hand samt Schwert auf Bespin gefunden? Hat die alte Maz dort gewohnt? Hat sie nicht nur ihre Lupen vor den Augen sondern auch Riechverstärker? Weil … womöglich fing Luke's abgetrennte Hand ja in den Belüftungssystemen zu stinken an und… was weiß ich. Jedenfalls bleibt es bisher ein Rätsel. Die nächste Frage ist: Warum Rey? Wurde Sie vom Schwert gerufen? War es ihr Instinkt? Sind die Midi-Chloreaner in ihr Schuld? Ist es die geistige Anwesenheit von Luke gewesen? Hat er es so gewollt? Oder besteht doch ein familiäres Band zwischen beiden? Außerdem hat sie in dem Flashback, nachdem sie das Schwert berührt hat, Kylo Ren gesehen, wie er im Regen stand, umringt von den Leichen der Padawane. Was bekanntich viel, viel später stattfand, als der „Luke, ich bin dein Vater“-Showdown auf Bespin. Sehr verwirrend. Wiederum niedlich ist, wie BB-8 da die Treppen abwärts absolviert hat. BB-8 ist sowieso einfach nur super! Obwohl er im Prinzip nur eine Kugel mit Kopfteil und einem „Auge“ ist, kann er so unfassbar viele Emotionen und Empfindungen ausdrücken. Er zeigt Finn den Stinkefinger mit seinem Bunsenbrenner, er kann traurig sein, er kann glücklich sein, er hat einfach auch so viel Charakter und jede Menge Charme. Er steht den anderen Protagonisten absolut in nichts nach. Außer vielleicht in seiner sprachlichen oder eher piepsigen Ausdrucksweise. Andererseits macht diese ihn aber auch wieder so erstaunlich, denn selbst die Töne, die er von sich gibt, reichen aus, damit der Zuschauer sein Gemüt erfassen kann. Toll. R2-D2 hat mich als Kind damit schon beeindruckt, aber BB-8 haut mich jetzt um. Man kann ihr nur lieben!
Kehren wir nun wieder zurück ins Geschehen.
Wie bereits erwähnt haben Spione den Aufenthalt der flüchtigen Gruppe mal eben per Whatsapp durchgemailt und der Kampf konnte beginnen. Zuallererst trifft Kylo Ren mit seiner Crew ein. Trotz heftigem Widerstand werden unsere Helden besiegt und vorerst gefangen genommen. Vorerst. Denn mit dem Einspielen von John William's „March of the Resistance“ bekommen alle Besuch von den, seit Ausstrahlung des Trailers heiß ersehnten, X-Wings. Wow, was für ein Auftritt! Knapp über der spiegelnden Seeoberfläche rasen sie diese gleichzeitig aufwühlend direkt aufs Schloss zu. In Formation. Eine der für mich gänsehautigsten Szenen. Hier wird Nostalgie und eine geile Optik mit absolut kraftvoller Musik verwoben. So etwas habe ich unter anderem von diesem Film erwartet. Was ich nicht erwartet hatte: ein Sturmtruppler im Nahkampf. Ihr erinnert euch, nachdem Rey ihr Erlebnis mit Luke's Lichtschwert hatte, flieht sie in den nahegelegenen Wald und lässt es zurück. Da Finn zum Zeitpunkt des Gefechts keine Waffe hat, benutzt er is auf Maz' anweisung hin. Dann trifft er auf diesen einen Sturmtruppler. Dieser geile Dude mit seinem Z6-Schlagstock und dem leichten ballistischen Betaplast-komposit-Einsatzschild. Okay, das habe ich jetzt doch nachlesen müssen. Wie geil ist es bitte, als er den blitzenden Schlagstock herumwirbelnd ausklappt? Man bekommt an dieser Stelle nicht nur Bock auf den bevorstehenden Kampf, sondern auch einen weiteren Einblick auf die Ausbildung der Sturmtruppen. Sie lernen also nicht nur dauernd danebenzuschießen, sondern unter anderem auch den Kampf mit Stock und Schild. Da Luke's/Rey's/Finn's blaues Lichtschwert gegen den Schlagstock des Sturmtrupplers prallt, wird gezeigt, dass solche Blitzwaffen anscheinend einem Laser oder Lichtschwert gewappnet sind. Zu Beginn von Episode 3 zum Beispiel kämpfen Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi gegen die Wachen vom separatistischen Droiden-Anführer General Grievous, welche auch nur mit einen Speer kämpften. Die Enden dieser Speere sind ebenfalls mit irgendwelchen Strommodulen versehen. Jedenfalls gefiel mir der Kampf zwischen Ex-Sturmtruppler und Badass-Sturmtruppler.
Im Endeffekt wird Rey nun trotz der Verteidigung des Widerstands gefangen genommen und auf Kylo's Sternenzerstörer gebracht.
Nach Ende der Schlacht wird eine weitere altbekannte Person vorgestellt. C-3PO! Nein Quatsch, natürlich spreche ich von der Widerstands-Anführerin Leia Organa. Sie hat sich etwas über die Jahre verändert. Ihre Mimik ist nun nicht mehr so aussagekräftig wie früher und auch ihre Synchronsprecherin konnten in mir nicht ganz die Nostalgie erwecken, wie beispielsweise ein Han Solo oder Chewbacca. Ihr Wiedersehen mit Solo war für mich persönlich trotzdem sehr emotional. Schließlich hat man beide schon länger nicht mehr zusammen auf der Leinwand gesehen. Sie stehen sich zunächst nicht nur räumlich distanziert gegenüber. Verletzt durch den Verlust ihres Sohns Kylo Ren, verfielen sie in so tiefer Trauer, dass sie sich höchstwahrscheinlich auch gegenseitig nicht mehr sehen wollten und taten das, was beide am besten konnten. Han Solo ging seinem Geschäft als Meister-Schmuggler nach und Leia kämpfte weiter für den Frieden, wie sie es immer tat. C-3PO macht diese romantische Szene kaputt, da er allen über seinen neuen Arm berichtet. Dieser ist nun - warum auch immer - rot. Alle begeben sich schließlich zurück in die geheime Basis des Widerstands. Dort klügeln sie mit Hilfe Finns einen Plan aus, um die, von mir bisher nicht erwähnte, Starkiller-Basis zu zerstören. Die Starkiller-Basis ist ähnlich dem Todesstern eine Kugelförmige Waffe zur Zerstörung von Planeten. Mehr muss ich im Prinzip nicht dazu sagen. Dieser neue Superzerstörer wird leider etwas plump präsentiert. Er kann nun anstatt nur einen, mehrere Planeten vernichten und ist im Vergleich zum mondgroßen Todesstern jetzt fünfmal so gewaltig. Etwas lasch vom Regisseur J. J. Abrams, wie ich finde. Nicht besonders neu, diese Idee. Es gibt ja diese große Diskussion, dass sich der ganze Film etwas zu sehr von der alten Trilogie hat inspirieren lassen. Wir haben den Vater-Sohn-Konflikt, den neu aufstrebenden Jedi, die runde Riesenwaffe, eine Kantina, jede Menge Sturmtruppen und den übergeordneten Sith-Lord. Ich sehe es ja ähnlich, aber Abrams ging einfach auf Nummer Sicher. Die Fans hatten ihre Nostalgie und alle anderen einen tollen Film. Nur die besonders kritischen Hardcore-Fans störten sich etwas daran. Wie wir aber alle wissen - man kann es eh niemandem Recht machen! Ebenso plump, wie die Vorstellung der Starkiller Basis an sich, ist dessen einmaliger Einsatz. Die Republik wird in einem kurzen, aber schön inszenierten Abschnitt angegriffen und zerstört. Fünf Strahle aus reiner Sonnenenergie fegen durch das All und treffen die zentralen Planeten der Republik. Glücklicherweise, das habe ich direkt im Anschluss nachgelesen, ist der Stadtplanet Coruscant nicht betroffen. Der neue Hauptsitz ist Hosnian Prime. Besser gesagt: War. Es wurde mir alles viel zu knapp abgehandelt. Immerhin ging es quasi 6 Filme darum, den Frieden durch die Republik wieder herzustellen. Naja, möglicherweise bekommen wir noch eine weitere Animationsserie, wie „The Clone Wars“ oder „Rebels“ zu Gesicht, die die Zeit nach Episode 6 behandelt. Laut Disney gehören die Bücher externer Autoren ja nicht mehr zur offiziellen Chonologie. Böser Smiley.
Aber bevor ich mich in dieser Diskussion verliere, reden wir doch mal über Snoke.
Der Oberste Anführer wird überraschenderweise bereits im ersten Teil dieser neuen Trilogie fast vollständig gezeigt. Ich war etwas enttäuscht. Snoke und die Starkiller-Basis waren für mich die einzigen Dämpfer in diesem sonst so gelungenem Film. Achja die Hitler-Rede von General Hux gesprochen von der Synchronstimme des Howard Wolowitz („The Big Bang Theorie“) wirkte für mich auch eher lächerlich als bedrohlich. Snoke wurde vollkommen in CGI dargestellt und bestimmt auch wieder von Andy Serkis ge-motiontrack-t. Alles okay, wenn Snoke nicht so aussehen würde, als ob er 2005 entwickelt wurde. Nicht nur, dass es unnötig war, digital gerendert zu sein, nein, er schien anscheinend auch noch von einem Praktikanten gebaut worden zu sein. Ich stelle mir vor, wie der für den Film beauftragte Art Director zum Praktikanten sagte: „Hey, du bist neu hier oder?“ Er erwidert: „Ehm ja, Sir. Wie kann ich helfen?“ „Was kannst du denn, Kleiner?“ „Ich habe mal gesehen, wie jemand ein 3D-Programm geöffnet hat.“ „Perfekt! Du machst den Superbösewicht, der gesamten neuen 'Star Wars'-Trilogie!“ „Okay, wie startet man den PC?“ während er den Knopf vom Diskettenlaufwerk unaufhörlich betätigt. Vielleicht habe ich die Situation etwas überspitzt, aber ging es euch nicht auch so, dass Snoke technisch einfach nicht dem entspricht, was wir heute kennen? Natürlich ist es meckern auf hohem Niveau, aber beispielsweise Gollum sieht besser aus und er hat ein paar mehr Jahre auf seinem knochigen Buckel. Nicht nur aus technischer Sicht war er etwas dröge, sondern auch sein Äußeres kam mir sehr uninspiriert vor. Ein faltiges, zernarbtes und menschenähnliches Gesicht hat man einfach schon zu oft gesehen. Hätte es nicht auch für den Anfang gereicht, dass er nur eine Stimme ist? Oder ein Typ mit Kapuze? Was ihn jedoch wiederum interessant gemacht hat, ist seine offensichtliche Größe. Besser gesagt, die Größe seiner Projektion. Warum ist er zehnmal größer als alle anderen? Um Macht zu demonstrieren? Ist er womöglich in Echt viel kleiner als seine Untergebenen? Was aber viel wichtiger zu klären ist: Wer ist der Oberste Anführer Snoke? Wir wissen bisher nur, dass er die Fäden der Neuen Ordnung zieht und Kylo Ren's Meister ist. Aber wer ist dieser anscheinend neue Sith? Oder womöglich doch ein alt bekannter Gegner der Hellen Seite namens Darth Plagueis, der Meister Palpatines? Diese Theorie wird des Öfteren im Web diskutiert. Meiner Meinung nach kann er es aus rein optischen Gründen schon nicht sein, da er kein, wie im Buch „Darth Plagueis“ (von James Luceno) beschriebener Muun ist. Viele Muuns gehören dem Bankenclan an und haben eine weitaus länglichere Schädelform als Snoke. Außerdem stirbt Plagueis durch die Hand seines Schülers, erzählt von Palpatine selbst in Episode 3. Also selbst wenn Disney so konsequent ist und die Bücher aus der Lore entfernt, zählt immer noch die Geschichte von Palpatine. Plagueis befasste sich zwar Zeit seines Lebens mit der Wiederauferstehung und dem ewigem Leben und ich würde diesen Plot-Twist auch cool finden, ich denke aber, dass Snoke ein völlig neuer Charakter ist.
Der Plan ist nun also so, dass Finn, Solo und Chewie in die Starkiller-Basis eindringen und die Schilde herunterfahren, damit die Fliegerstaffel um Poe irgendein Kühlaggregat angreifen können und die Basis explodiert. Finn kennt geheime Wege, um dort hineinzukommen, da er dem Sanitärdienst zugeteilt war. Im gleichen Zuge kann so auch Rey befreit werden, welche von Kylo Ren nach Informationen ausgequetscht wird. Ebenso wie bei Poe Dameron demonstriert Kylo seine Machtfähigkeit, die Gedanken des Gegenübers hervorzulocken. Er streckt einfach seine Hand in Richtung des Opfers und schon beginnt der Spaß. So erhält er auch Informationen über den Standort des Widerstands-Hauptquartiers. Direkt beginnt er damit seine zerstörerische Planeten-Waffe aufzuladen, um sie auf den Widerstand abzufeuern.
Bei Rey jedoch beißt er mit seinen Fähigkeiten auf Granit. Überrascht hält Rey tapfer gegen Kylo's Gedankentricks, wohingegen dieser abbricht und Snoke verwirrt aufsucht und um dessen Rat einholt. Rey erfährt, dass sie ihrem Schicksal anscheinend doch nicht entrinnen kann. In ihr ist etwas Neues, das zu wachsen scheint. In ihr erwacht die Macht. Mit dieser neuen Expertise ist es ihr nun möglich einen Sturmtruppler á la Obi-Wan Kenobi zu manipulieren, der dann ihre Fesseln löst, den Raum verlässt und die Tür offen lässt... und seine Waffe fallen lässt. Über diesen Sturmtruppler wird übrigens gemunkelt, dass er von Daniel Craig gespielt wird. Es gibt ein Hin und Her der Wahrheit. Er selbst verneint es. J. J. Abrams hingegen versprach sich in einem Interview, dass er es doch gewesen sei. In den Credits des Films wird sein Name nicht aufgeführt. Simon Pegg habe ich dort auch vergebens gesucht, obwohl er anscheinend eine voll kostümierte Rolle hat. So zeigt es zumindest das kurze Making-of vor Release des Films. Rey ist endlich wieder frei, Finn und das Schmuggler-Duo treffen sie, die Fliegerstaffel kämpft eifrig über ihnen und Kylo Ren ist sauer. Ihr wisst was als nächstes kommt. Der wahrscheinlich traurigste Moment für Zuschauer, als auch für alle Protagonisten des Films. Ich bekomme jetzt gerade sogar Hitzewallungen, weil es einfach eine krasse Szene ist. Die Situation auf der Brücke. Während die Gruppe fleißig zeitgesteuerte Haftbomben in der Basis verteilt, beschließt Han Solo sich seinem Sohn zu stellen, als er diesen zu Gesicht bekommt. Dieser betritt eine übermäßig lange Brücke in der großen Halle, in der sich alle momentan befinden. Solo verlässt seine Deckung und ruft ein lautes „Ben!“. Dieses verzweifelte und doch mit Hoffnung durchtränkte 'Ben'. Gänsehaut. Schon dieser Moment war einfach unglaublich. Ein Vater, der um seinen verlorengeglaubten Sohn kämpft. Wissend, die gesamte Operation damit zu schaden, entscheidet sich Han Solo für seinen Ben. Er geht für ihn dafür auch ins offene Schussfeld. Doch selbst, als alle anderen davon Wind bekommen, handelt niemand. Weder die Sturmtruppen, noch Chewbacca lassen einen einzigen Schuss fallen. Die Situation geschieht einfach. Han Solo betritt ebenfalls die Brücke. Aus einer Öffnung in der kilometerhoch wirkenden Wand werfen letzte Sonnenstrahlen einen schmalen Streifen aus Licht in die Halle. Direkt auf die nun winzig wirkenden Silhouetten von Han und seinem Sohn Ben. Der Vater versucht seinen Sohn vom Guten zu überzeugen. „Du brauchst deine Maske nicht!“. Ben wirkt in dieser Szene erstmals verloren und wie er es selbst sagt „innerlich Zerrissen“. Han versucht Ben klarzumachen, dass Snoke ihn nur für seinen eigenen Zweck ausnutzt. Kylo Ren könnte ab jetzt der Vergangenheit angehören. Es könnte alles enden. Vater und Sohn stehen sich direkt gegenüber. Beide halten Ben's Lichtschwert. Die Sonne verdunkelt sich, die Musik rumort und es passiert. Das Lichtschwert erleuchtet und Kylo Ren lässt es durch seinen Vater fahren. Schock. Jedes Mal, als sich dieser Moment aufbaute war ich komischerweise extrem aufgeregt. Totales Herzrasen und beim ersten Mal, war ich völlig zerstört. Was diese Situation emotional krönte, war die Geste direkt vor Han's Fall in die Tiefe. Er sah seinem Sohn tief in die Augen und strich mit letzter Kraft seine Hand über dessen Wange. Ein letzter Versuch, Bens Innerstes zu erreichen.
Wow, oder? Ich bin sicher, dass trotz Ben's vermeintlicher Befreiung von der Hellen Seite der Macht, er eine anderen Entwicklung machen wird, als man jetzt annehmen sollte. Ich glaube nicht, dass es diesen Augenblick geben wird, in dem er sich als Held offenbart und Snoke stürzt, wie es Darth Vader mit dem Imperator tat. Es wird aber einen Wandel in ihm geben, da bin ich mir sicher.
Stellt euch mal vor es kommt alles ganz anders: Kylo Ren kehrt der dunklen Seite vollkommen den Rücken und Rey kann ihr nicht entkommen. Stellt euch mal vor, sie wird zu einem Sith. Immerhin hat sie die Macht durch Angst erfahren. Kylo hingegen hat sie als Jüngling bei einem Jedi erlernt. Lassen wir uns überraschen. Schließlich fliehen unsere Gefährten aus der großen Halle und die Bomben detonieren. Poe und seine Truppe heizen ordentlich ein und das Finale macht sich breit. In einem Waldstück auf der Oberfläche des Planeten holt Kylo Ren Rey und Finn ein, woraufhin der erste richtige Lichtschwertkampf entbrennt. Finn wird dabei stark am Rücken verletzt und Rey schafft es dank ihrer neuen Fähigkeiten schließlich Kylo in die Flucht zu schlagen. Dabei benutzt sie einen coolen, neuen Kampfstil. Sie wehrt nicht nur die Schläge ihres Gegenübers ab, sonder greift immer wieder irgendwie stechend an. Wie mit einem Degen. Mir hat es gefallen. Und wen immer noch stört, dass Rey und Finn mit einem angehenden Sith mithalten können, der muss sich über einige Dinge im Klaren sein:
Ein Abgrund breitet sich zwischen Rey und Kylo aus. Der Kampf ist zu Ende und Rey wird mit Finn durch Chewie's Hilfe gerettet. Die Starkiller-Basis implodiert und durch die Freisetzung der vorher absorbierten Sonne, entsteht diese neu. Vielleicht eine zukünftige Methode, Sonnen von einem zum anderen Ort zu bewegen? Natürlich nicht. Ich habe vor kurzem in einem Interview von J. J. Abrams gelesen, dass er nach Ende des finalen Kampfes einen Fehler gemacht hat. Als nämlich alle wieder im Hauptquartier des Widerstands einkehren, umarmt Leia allein Rey und lässt Chewbacca völlig außer Acht. Ursprünglich wollte er damit die Verbundenheit von Leia zu Luke durch Rey veranschaulichen, aber inhaltlich macht es keinen Sinn. Schließlich kennen sich Leia und Rey nur flüchtig. Sicher hätte sie zuerst Chewie in die Arme geschlossen. Er ist doch die nächste Verbindung zu ihrer gerade verstorbenen großen Liebe Han Solo. Aber Fehler passieren. Es wird niemals Filme geben, in denen es absolut keine technischen oder inhaltlichen Fehler gibt. Ich komme jetzt langsam zu Ende. Mir tun schon die Finger weh vom Tippen. Endlich erwacht R2-D2 aus seinem langen Stand-by und kann seine unvollständige Karte mit dem Stück von BB-8 verbinden und der Aufenthaltsort von Luke wird offenbart. Irland! So sah es zumindest aus. Rey, Chewie und die beiden Droiden reisen zu einem Planeten, auf dem eine einsame Insel aus dem Ozean ragt. Flächenmäßig etwa so groß, wie eine Kleinstadt und komplett mit Moos und kleinen Pflanzen bewachsen wartete sie nur darauf von ihnen gefunden zu werden. Rey erklimmt viele, viele Stufen und findet endlich den lang ersehnten Jedi, der das Gleichgewicht der Macht abermals herstellen soll. Luke. Dieser spricht kein einziges Wort. Er dreht sich nur langsam zu ihr um. Mit dem wahrscheinlichen Wissen, was passiert ist und was wohl noch kommen mag, schaut er Rey an. Übrigens sieht er im Alter noch viel mehr badass aus. Sie holt sein altes Lichtschwert aus ihrer Beuteltasche und hält es Luke hin. Mit ihrem Blick bittet sie um Hilfe. Kein Wort wird gesprochen. Eine Kamerafahrt beendet die Szene und die Credits setzen ein. ENDE. Genial.
Doch was kommt als nächstes? Wird Luke sie unterrichten? Wird er es nicht tun? Weil er schon mal scheiterte? Es bleibt uns nichts außer zu warten und zu spekulieren.
Aber Vorfreude ist doch bekanntlich die schönste Freude! Bevor ich diesen Artikel vollkommen beende möchte ich noch kurz auf die musikalische Untermalung des Films eingehen. Während ich diese mittlerweile elf Seiten geschrieben habe, lauschte ich fast ausschließlich diesem Knaller-Soundtrack. Unglaublich schön. John Williams, du Genie. Mein persönlicher Lieblingstrack ist „Rey's Theme“. Als Rey auf Jakku vorgestellt wird und sie zum ersten Mal ihre Wüsten-Maske ablegt, setzt auch gleichzeitig ihr Stück ein. Hauptsächlich seichte Instrumente, wie Querlöten und Violinen unterstreichen Rey's Äußeres, sowie ihren Charakter sehr eindeutig. Platz zwei macht bei mir der „March of the Resistance“. Wie ich bereits erwähnt habe, flasht nicht nur die Szene, in dem er eingespielt wird, sondern auch sein kräftiges Marsch-Thema an sich. Bevor der ganze Rest kommt, es sind 23 Tracks, sticht für mich noch „Snoke“ heraus. Dieses Stück spielt, ihr erratet es, während der Unterredung mit dem Obersten Anführer Snoke und seinem Schüler. Sehr düster, sehr passend. In den Soundtracks der anderen Episoden gibt es zwar noch weitaus stärkere Stücke, beispielsweise „Duell of the Fates“ (Episode 1 – der Kampf gegen Darth Maul), aber die Werke aus diesem Film halten auf jeden Fall mit. Hört einfach mal rein, es wird euch sicher gefallen.
„Star Wars: Das Erwachen der Macht“ ist für mich persönlich der bisher beste Film. Nicht nur in der Liste der „Star Wars“-Filme, sondern auch allgemein. Ich habe mich ganz klar in diesen Film verliebt und eine Trennung ist nicht in Sicht. Wenn Die neuen „Star Wars“-Filme nur etwas mit diesem mithalten können, kann ich in Frieden sterben. Danke J. J. Abrams und danke George Lucas.
Und euch danke ich, dass ihr so tapfer durchgehalten habt. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Möge die Macht mit euch sein. Ich freue mich über Feedback, als auch Anmerkungen. Vielleicht stimmt ihr ja nicht mit dem überein, was ich hier von mir gegeben habe. Vielleicht ist auch noch etwas richtigzustellen? Tut euch keinen Zwang an. Autor: Marshall |
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